Zuverlässige satellitengestützte Wasserqualitätsprodukte können wertvolle Informationen liefern, die die operative Überwachung in deutschen Küstengewässern verbessern und unterstützen. Die aktuellen Produkte des Copernicus Marine Service zeigen jedoch unterschiedliche Ergebnisse, wenn sich globale und regionale Datensätze überschneiden, insbesondere in der westlichen Ostsee. Diese Unstimmigkeiten, kombiniert mit systematischen Unterschieden zwischen satellitengestützten und vor Ort ermittelten Parametern für Chlorophyll, Trübung und Lichtabschwächung, schränken ihre Eignung für obligatorische Bewertungen gemäß der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie ein. Die Pilotstudie geht dieser Herausforderung durch eine strukturierte Bewertung der Copernicus-Wasserqualitätsprodukte nach, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den flachen Küstengewässern der westlichen Ostsee liegt. Das Projekt umfasst: eine systematische Bestandsaufnahme und Analyse aller relevanten Copernicus-Wasserqualitätsprodukte; eine optische Messkampagne vor Ort im Jahr 2026 mit Probenahmen von Schiffen aus, Verankerungen in flachen Gewässern und hyperspektraler Radiometrie in der westlichen Ostsee; sowie eine umfassende Bewertung der Produkte auf der Grundlage robuster Abgleichmethoden. Die resultierenden Datensätze werden verwendet, um die Satellitenreflexion und abgeleitete Produkte zu bewerten und die Genauigkeit, die räumlich-zeitliche Konsistenz und systematische Abweichungen zu quantifizieren. Die Ergebnisse umfassen Prototyp-Workflows für die langfristige Validierung von Copernicus-Produkten in flachen Küstengebieten, Empfehlungen für optimierte optische In-situ-Messungen und Vorschläge zur Verbesserung der satellitengestützten Überwachung deutscher Gewässer.