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IOW · NewsletterDezember 2025 |
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Themen |
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News » Jahresbericht 2024 » Fischsterben vor Warnemünde » Pilotprojekt „Warnow-Ascher“ » TEQ-Rezertifizierung erfolgreich » Neue IOW Data Policy » Neue Projekte » ISOLUME » SEAGUARD » RIVIERADE » Benthosmonitoring Ostsee » Nachwuchs » Sommerschule 2025 » Schiffsexpeditionen » Expedition EMB 373 » Termine » 6. Baltic Earth Konferenz 2026 » Publikationen » Sedimentkerne aus Südostpazifik » Versalzung bedroht weltweit die Wasserversorgung » Die Küste der Ostsee im Anthropozän » Klimawandel fördert Ausbreitung von Vibrionen » Biologischer Zustandsbericht der Ostsee 2024 » Jobs » W3-Professur für Meereschemie |
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Science Diplomacy in der Ostseeforschung |
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Die aktuellen weltpolitischen Spannungen wirken sich unmittelbar auf die Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Arbeit aus. Das zeigt sich auch im Ostseeraum: Während die Zusammenarbeit mit einem der Anrainer derzeit vollständig ruht, bleibt sie zwischen den übrigen Partnern umso wichtiger, um ökologische Entwicklungen in einem gemeinsam genutzten Meeresgebiet verlässlich zu verstehen. Science Diplomacy bildet hierfür den notwendigen Rahmen – und sie prägt die tägliche Arbeit des IOW. Sie umfasst Diplomacy for Science, also internationale Absprachen, die Zugang zu Forschungsgebieten, Schiffseinsätzen und Datenaustausch ermöglichen; Science for Diplomacy, wenn das IOW als neutraler Partner wissenschaftlichen Dialog zwischen Einrichtungen verschiedener Staaten stabil hält; und Science in Diplomacy, wo unsere Daten und Analysen in internationalen Gremien als Grundlage für Entscheidungen zu Umweltzuständen, Monitoring oder Klimafolgen dienen. In diesem Zusammenhang gewinnt auch Research Security an Bedeutung. Das gleichnamige European Flagship Event, bei dem ich im September auf dem Panel sprechen durfte, und das im Mai erschienene Positionspapier des Wissenschaftsrats „Wissenschaft und Sicherheit in Zeiten weltpolitischer Umbrüche“ verdeutlichen, dass wissenschaftliche Offenheit und notwendige Schutzmaßnahmen neu austariert werden müssen – gerade in internationalen Kooperationen. Für das IOW heißt das, wissenschaftliche Zusammenarbeit verantwortungsvoll zu gestalten: sensibel für Risiken, klar in den Prozessen und zugleich offen genug, um die gemeinsame Wissensbasis für den Ostseeraum zu sichern und weiterzuentwickeln. Mit diesem Anspruch arbeiten unsere Teams in Forschung, Monitoring und Transfer. Die folgenden Beiträge geben einen Überblick über zentrale Entwicklungen und Ergebnisse der vergangenen sechs Monate am IOW – aus der Forschung ebenso wie aus der Zusammenarbeit mit Partnern in der Region und darüber hinaus. Eine erleuchtende Lektüre wünscht,
Oliver Zielinski | Direktor |
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News |
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Jahresbericht des IOW 2024 ist veröffentlicht |
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Der Jahresbericht 2024 ist erschienen. Darin finden sich Forschungs-Highlights, besondere Leistungen von Kolleginnen und Kollegen, das Engagement des IOW in verschiedenen Bereichen und die wichtigsten Eckdaten aus einem Jahr. |
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Sauerstoffmangel als Grund für das Fischsterben bei Rostock im September 2025 |
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Zwischen dem 26. und 28. September 2025 wurde eine Vielzahl toter Fische an den Stränden von Nienhagen, Warnemünde und Markgrafenheide angespült. Das Ereignis hat in der Region und darüber hinaus zu intensiven Debatten geführt. Das IOW konnte schnell und mit fundierten Fakten zur Versachlichung der Debatten beitragen. » mehr lesen ... |
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Pilotprojekt gegen Zigarettenmüll:
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Im Rostocker Stadthafen wurden fünf spezielle Zigarettenabfallbehälter – sogenannte „Warnow-Ascher“ – installiert. Sie laden spielerisch dazu ein, dort ausschließlich Zigarettenstummel zu entsorgen. Projekt-Ziel ist es, die Umweltbelastung durch Zigarettenkippen zu verringern und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Warnow-Ascher zu gewinnen |
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IOW für nachhaltig etablierte Chancengleichheit ausgezeichnet |
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Für seine vorbildliche und nachhaltig verankerte Gleichstellungs- und Diversitätsarbeit ist das IOW am 4. November 2025 zum fünften Mal mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet worden. Das Gütesiegel, das für drei Jahre vergeben wird, würdigt Organisationen, die sich in besonderem Maße für Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion einsetzen. |
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Neue IOW Data Policy |
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Ende Oktober hat das IOW eine neue Data Policy verabschiedet. Sie bildet die Grundlage für einen transparenten, offenen und FAIRen Umgang mit den am Institut generierten Forschungsdaten und hat speziell zum Ziel, den Zugang, die Interpretierbarkeit und die Reproduzierbarkeit der Forschungsergebnisse sicherzustellen. Die IOW Data Policy gibt u.a. Handlungsempfehlungen für die Nutzung der internen Dateninfrastruktur. |
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Neue Projekte |
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Europäische Forschungsinitiative untersucht Unterwasserlichtverhältnisse
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(Foto: S. Schopen / IOW) |
Die internationale „Forschungsinitiative zu veränderten Meereslichtlandschaften“ ist am 10. September 2025 gestartet. Die Initiative zielt auf ein besseres Verständnis veränderter Lichtverhältnisse im Meer und deren Folgen für marine Ökosysteme. Unter dem Dach einer gemeinsamen Wissensplattform nehmen zwei europäische Projektverbünde die Arbeit auf. Das Projekt ISOLUME richtet den Fokus vor allem auf Meeresverdunkelung und wird vom IOW koordiniert. Laufzeit: 01.07.2025 - 30.06.2028 · Projektleitung: Oliver Zielinski · Förderung: EU - Horizon Europe 2021-2027 (JPI Oceans) » zur Pressemitteilung ... |
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Mehr Seegras in der Ostsee dank künstlicher Intelligenz |
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Wie können Seegraswiesen in der Ostsee mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) möglichst effizient und klimaresilient renaturiert werden? Diese Frage steht im Zentrum des Forschungsprojekts SEAGUARD. Das Vorhaben bringt Meeresforschung, Data Science und Umweltmanagement zusammen. Laufzeit: 01.07.2025 - 31.12.2027 · Projektleitung (IOW): Florian Börgel · Förderung: BMUKN - Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit » zur Pressemitteilung ... |
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Modellierungsmethoden von Klimadienstleistungen für widerstandsfähige Meere |
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(Quelle: Istituto Nazionale di Oceanografia e di Geofisica Sperimentale) |
Die Bereitstellung validierter Klimadienstleistungen für ein widerstandsfähiges europäisches Meer auf einer Zeitspanne von Jahrzenhnten bis mehreren Jahrzehnten ist eine Herausforderung. RIVIERADE bringt die wissenschaftlichen Gemeinschaften von CORDEX und dem Copernicus Marine Service zusammen und nutzt deren einzigartige wissenschaftliche Erfahrung, um einen voroperativen und reproduzierbaren Multi-Modell-Rahmen und Protokolle zu entwickeln und zu implementieren. Laufzeit: 01.01.2026 - 31.12.2029 · Projektleitung (IOW): Markus Meier · Förderung: EU - Horizon Europe 2021-2027 » mehr lesen ... |
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Langfristiges Benthosmonitoring in der Ostsee |
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Das Benthos-Monitoring in der Ostsee durch das IOW ist verstetigt. Im Auftrag des BfN wird eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Michael Zettler künftig dauerhaft die Entwicklung der Benthos-Bestände in den Schutzgebieten Fehmarnbelt, Kadetrinne, Adlergrund / westliche Rönnebank und Oderbank dokumentieren und modellieren. Laufzeit: 01.10.2025 - 30.09.2035 · Projektleitung (IOW): Michael Zettler · Förderung: BfN - Bundesamt für Naturschutz » mehr lesen ... |
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Nachwuchs |
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11. Baltic Earth Sommerschule |
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(Foto: E. Lindell / Askö Laboratory) |
Vom 18. bis 25. August 2025 fand zum elften Mal die Sommerschule des Baltic Earth-Forschungsnetzwerks statt. Veranstaltungsort war die Feldstation des Stockholm University Baltic Sea Centre auf der schwedischen Schäreninsel Askö. Die Sommerschule wird seit 2015 in der Askö-Forschungsstation von Markus Meier, IOW-Experte für Ostseeklima, und dem Internationalen Baltic Earth Sekretariat (IBES) organisiert. |
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Schiffsexpeditionen |
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Forschungsfahrt zur Untersuchung flacher Küstengewässer |
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Am 19. August 2025 startete das Forschungsschiff “Elisabeth Mann Borgese“ zur zweiwöchigen Expedition EMB373 in die westliche Ostsee. Die Expedition war die erste Schiffsreise, die im Rahmen der IOW-Forschung zu Flachwasserprozessen und deren Relevanz für die gesamte Ostsee (Shore to Basin S2B) durchgeführt wurde. |
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Termine |
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| 📅 13.04.2026 - 17.04.2026 | ||
6. Baltic Earth Konferenz 2026 |
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Das Baltic Earth Network organisiert die 6. Baltic Earth Konferenz vom 13. bis 17. April 2026 |
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Publikationen |
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Sedimentkerne aus Südostpazifik als 8 Millionen Jahre altes Klimaarchiv:
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Unter Federführung des IOW wurde ein Sedimentbohrkern aus dem Südostpazifik untersucht, der die letzten 8 Millionen Jahre der Erdgeschichte abbildet. Die Untersuchung zeigt, dass die Intensität des Antaktischen Zirkumpolarstroms als Bindeglied der drei großen Weltozeane besonders empfindlich auf Temperaturänderungen reagiert. Referenz:
Wegwerth, A., H. W. Arz, J. Kaiser, G. Winckler, L. Lembke-Jene, V. Rigalleau, N. Ruggieri, H. Sadatzki and F. Lamy (2025). South Pacific sea surface temperature and global ocean circulation changes since the late Miocene. Nat. Commun. 16: 6593.
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-025-62037-w Kontakt: Antje Wegwerth
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Versalzung bedroht weltweit die Wasserversorgung aus Flüssen mit Gezeiteneinfluss |
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(Foto: Bundesanstalt für Wasserbau) |
Wasser, das aus Gezeitenflüssen für die menschliche Nutzung gewonnen wird, ist weltweit von Versalzung bedroht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie eines internationalen Forschungsteams unter Federführung der amerikanischen University of Maryland, die jetzt in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology Letters veröffentlicht wurde und an der auch das IOW beteiligt war. Referenz:
Li, M., R. G. Najjar, S. Kaushal, A. Mejia, R. J. Chant, D. K. Ralston, H. Burchard, A. Hadjimichael, A. Lassiter and X. Wang (2025). The Emerging Global Threat of Salt Contamination of Water Supplies in Tidal Rivers. Environ. Sci. Technol. Lett.
http://dx.doi.org/10.1021/acs.estlett.5c00505 Kontakt: Hans Burchard
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Die Küste der Ostsee im Anthropozän – Modell für Folgen des Klimawandels |
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Unter Federführung des IOW wurden in einem Übersichtsartikel der Zustand der Ostsee und ihre durch den Klimawandel zu erwartende Entwicklung aufgezeigt. Der Artikel verdeutlicht, dass die Ostsee als Modell für Folgen des Klimawandels dienen kann und dass interdisziplinäre Forschung nötig ist, um Veränderungen ihrer flachen Küstenzonen zu untersuchen. Ein Fokus liegt hierbei auf der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Küstenbereich und offenem Meer. Referenz:
Voss, M., P. Holtermann, S. Ahmerkamp, D. L. Arévalo Martínez, B. Cahill, M. Chouksey, J. W. Dippner, J. Dutz, P. Feldens, J. Geersen, K. Gentsch, M. Gogina, D. Herlemann, J. Henkel, M. Kanwischer, B. Krebs, A. Kremp, A. Malissery, R. Mars, J. Müller, S. Neubert, H. Osterholz, H. Radtke, G. Rehder, K. Romoth, M. Sass, I. Sassenhagen, O. Schmale, M. v. Thenen, M. v. Weber and O. Zielinski (2025). Coastal zones of the Baltic Sea in the Anthropocene: Current state and the impact of climate change. Estuar. Coast. Shelf Sci. 326: 109504. https://doi.org/10.1016/j.ecss.2025.109504
Kontakt: Maren Voß, Peter Holtermann
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Klimawandel fördert Ausbreitung von Vibrionen:
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Der für den Menschen potenziell gefährliche Wundbranderreger Vibrio vulnificus ist natürlicher Bestandteil von Meeresplankton. Das IOW hat jetzt erstmals eine umfassende Analyse zu seiner globalen Verbreitung vorgelegt. Diese zeigt, dass das Pathogen in fast allen Küstenregionen der Welt auftritt, vermehrt jedoch bei vergleichsweise hohen Wassertemperaturen, mittleren Salzgehalten und absterbenden Algenblüten. Referenz:
Riedinger, D. J., C. Hassenrück, D. Herlemann and M. Labrenz (2025). Global distribution and predictive modeling of Vibrio vulnificus abundance. Commun. Earth Environ. 6: 210.
https://doi.org/10.1038/s43247-025-02182-8 Kontakt: Matthias Labrenz, Christiane Hassenrück
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Biologischer Zustandsbericht der Ostsee 2024 |
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der Ostsee 2024 |
Der Biologische Zustandsbericht der Ostsee für 2024 ist in den Meereswissenschaftlichen Berichten erschienen. Referenz:
Zettler, M. L., J. Dutz, A. Kremp, C. Paul, S. Busch, M. Naumann and S. Kube: Biological assessment of the Baltic Sea 2024. Meereswiss. Ber., Warnemünde, 131 (2025).
https://doi.iow.de/10.12754/msr-2025-0131 Kontakt Koordinationsteam IOW-Langzeitbeobachtungsprogramm: Joanna Waniek, Sandra Kube, Michael Naumann
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Jobs |
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W3-Professur für Meereschemie |
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Bewerbungsfrist ist der 31. Dezember 2025. |
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